Per sofort sinken die Preise beim kalifornischen Fahrradhersteller Specialized bei einzelnen Modellen erheblich. So kostet etwa ein S-Works Stumpjumper LTD nicht mehr 12'000 Franken, sondern jetzt etwas weniger als die Hälfte, nämlich 5'500 Franken. Die Rabattaktion läuft im Rahmen einer Kampagne, mit der Specialized ihre Fachhändler unterstützt, Lagerbestände abzubauen. In Sachen großzügiger Rabatte sind die Kalifornier indes nicht allein, da weitgehend die gesamte Fahrradbranche von hohen Lagerbeständen betroffen ist.

Davon profitieren die Käufer: Ein Bike, das bisher weit außerhalb des Budgets lag, wird plötzlich erschwinglich. Oder das Zweitbike, mit dem man schon lange geliebäugelt hat, rollt nun in die Garage. Der Reiz für die Kundschaft ist das Leid der Verkäuferschaft. Nach den Lieferengpässen in der Corona-Phase sind die Lager nun übervoll und die Nachfrage gering. Deshalb greifen Produzenten (unfreiwillig) zu Aktionen, wie sie nun Specialized prominent lanciert.

Jetzt zuschlagen, die Wende ist bereits sichtbar

Bei der Käuferschaft könnte durch die erheblichen Rabatte der Eindruck entstehen, dass die Margen im Fahrradgeschäft sehr hoch sind, wenn man sich solche Preisschlachten liefern kann. Doch wenn ein durchschnittlicher Bikeshop die Fahrräder zur Hälfte der unverbindlichen Preisempfehlung verkauft, befindet er sich schnell in der Verlustzone. Demgegenüber stehen enorme Kosten und vor allem gebundenes Kapital, das bei hohen Lagerbeständen entsteht. In dieser Krux befinden sich viele Hersteller und Fachhändler in der Fahrradbranche. Und vor diesem Hintergrund sind solche Aktionen einzuschätzen. Für Schnäppchenjäger ist jetzt eine gute Gelgenheit, zuzugreifen. Denn die nächsten Lieferengpässe tauchen bereits in den Wirtschaftsprognosen zahlreicher Fachleute auf.

Rabattaktion von Specialized: specialized.com/c/sale

Hinweis: In der aktuellen Printausgabe von Ride lässt sich eine ausführliche Hintergrundreportage zur aktuellen Lage der Fahrradbranche lesen: ride-mtb.com/download