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Als wir zur Bahnentour in der Lenzerheide, Arosa und Brambrüesch aufbrechen, verheisst der Wetterbericht nichts Gutes. Doch am Abend vor dem Start der Bahnentour finden wir einen Flyer im Hotel. Er handelt von einer alten Sage in der Lenzerheide, welche von den Wetterwichten von Heidbüel erzählt. Dieser Sage nach lebt ein kleines besonderes Völkchen hoch oben in den Wäldern von Heidbüel. Die Wetterwichte. Niemand kenne das Wetter so gut wie sie. Tag ein Tag aus lauschen sie dem Wind und beobachten die Tiere. Die wichtige Fähigkeit von diesem kleinen Völkchen ist aber, dass sie anscheinend auch das Wetter beeinflussen können.
Wir glauben natürlich nicht an Märchen. Aber am Abend vor dem Start der Bahnentour trinken wir mehr aus Verzweiflung, als wirklich aus Glaube an gutes Wetter einige Drinks auf das Wohl der Wetterwichte. Wir witzeln, dass es ja vielleicht helfen könne in den nächsten zwei Tagen auch etwas Sonne zu Gesicht zu bekommen. Als wir spät abends die Hotelbar in Hotel Richtung Bett verlassen, wissen wir, dass der Wetterbericht für die nächsten Tage null Sonnenstunden, Regen und Gewitter prognostiziert. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt, dank der Wetterwichte von Heidbüel.
Am nächsten Morgen ist von diesem Hoffnungsschimmer keine Spur mehr. Wir würden lieber in unseren Betten des gemütlichen Hotels Dieschen am Fusse des Rothorns bleiben. Wir rechnen fest damit, dass wir für die nächsten 13'600 Abfahrtsmeter und 15 Bahnfahrten kaum Sonne sehen werden. Aber wir brechen pünktlich um halb Neun mit der Rothornbahn zur ersten Abfahrt von Scharmoin nach Chur auf. Die Abfahrt entpuppt sich bei diesen Bedingungen als rutschige und technische Angelegenheit. Als wir uns an die Bedingungen gewöhnt haben, fängt es dann richtig an Spass zu machen. Der Trailspass geht dann mit vier Fahrten auf Brambrüesch weiter. Ein ausbrechendes Hinterrad auf den nassen Wurzeln macht uns nun nicht mehr nervös. Wir geniessen die Trails am Hausberg der ältesten Stadt der Schweiz. Freeridepisten und kaum befahrene Trails nach Passug, sowie Klassiker wie der Antenna Trail sind dabei. Der Rückweg in die Lenzerheide führt über flowige Trails nach Churwalden, um dann nach drei weiteren Abfahrten über Heidbüel und Scalottas bei Sonnenschein und einem Bier in der Lenzerheide anzukommen. Die ersten 6'900 Abfahrtsmeter sind geschafft. Kein Sturz, viel Spass und zum Schluss ein Bier bei Sonnenschein. Peeeeerrfekt!!!
Der zweite Tag beginnt wieder mit Gewitter und Regen. Die heutige Tour steht auf der Kippe. Als wir an diesem Morgen das Hotel verlassen, sind wir nach zwei Minuten bis auf die Unterhose nass. Für unsere Hartnäckigkeit werden wir mit alpinen Trails der Extraklasse und epischen Stimmungen belohnt. Auch eine Gruppe Gämse ist bei diesem nassen Wetter unterwegs uns springt auf der Abfahrt am Älplisee kurz vor uns über den Trail. Arosa hält dann noch alle Sorten Trails für uns bereit. Verblockte, alpine, flowige und Waldtrails. Alles ist dabei. Die letzten 2'000 Höhenmeter nach Chur nehmen wir sogar bei blauem Himmel und wärmenden Sonnenschein in Angriff. In der Kantonshauptstadt angekommen schlecken wir dann sogar noch ein Glace in der Altstadt, bevor wir mit dem Postauto wieder zurück in die Lenzerheide fahren. Ob da wohl die Wetterwichte wieder die Finger im Spiel hatten?
Alle Infos zur Bahnentour Arosa Lenzerheide gibts hier: Bahnentour Arosa Lenzerheide