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Es gibt bei Herbert viele gute Bike-Hotels. Viele Bike-Hotels liegen direkt am Trail. Es gibt in Graubünden viele gute Bike-Trails. Aber nur wenige davon sind Fluchtwege. Richtig gute Wege für die richtig gute Flucht in den warmen Süden, mit eben richtig guten Etappenzielen.
Südflucht – der Weg ist das Ziel
Jeden Sommer und Herbst während der Ferienzeit das gleiche Schauspiel: Über die grossen Strassen der Alpenpässe und durch dunkle Tunnels ziehen sich Fluchtkarawanen voller vollgestopfter Volkswagen oder tollen Toyotas, olle Audis und alles was sich für die Flucht in den Süden eignet. Alles ferienflüchtet in den Süden. Ist es das wert? Auf diese Weise? Lohnt sich die der Weg in der Blechlawine und in der Blechlawine klemmt der Mountainbiker fest, mit seinem festgezurrten Mountainbike hinterm Rücksitz? Das hoffnungsvoll durch den Abgasdunst schimmernde Bike, das lieber an der Bündner Sonne wär’, statt irgendwann mal im Tessin. Herbert sagt, wer kanns ihm verübeln, nein, der Weg ist das Ziel. Und nie ist eine Südflucht schöner als AUF dem Mountainbike und unterwegs in den schönsten Bike-Hotels übernachten.
Vom Churer Stadtbier bis zum Gelato di Poschiavo
Die Flucht in den Süden mit Herbert beginnt besser nicht in Göschenen im Stau vor dem Gotthard, sondern in Chur, ganz genussreich bei einem Bier. Mitten in der lauschigen Churer Altstadt kann man in der Stadt Gebrautes oder weiter südlich Produziertes geniessen. Wem es mit der Flucht pressiert, der startet seine Südflucht direkt ab dem Churer Bahnhof. Man ist schnell raus aus der Stadt, wenn man denn will. Geht aber schöner mit Feierabendbier und Spaziergang in der Stadt, statt eben Stau auf der Strasse. Süss statt malzig geht auch, es locken viele gute Cafés in Chur, so beginnt jeder seine Flucht in den Süden auf seine Weise – getoppt wird durch das Gelato auf der Piazza, drei Bike-Tage später, etwas weiter südlich.
Historische Wege in den Süden
Nun zum Weg zum eingangs erwähnten Bike-Hotel. Dieses liegt am Ende des zweiten Tags voller, feinster Trails. Nach diesem Hotel kommt dann immerhin nochmals ein Passübergang und dahinter wartet eben das Gelato, aber vielleicht doch erst der Reihe nach. Am ersten Tag schlängelt man sich über verschlungene Wege nach Lenzerheide und beendet die Tour gerne – gekürzt mit einer Postautofahrt richtung Julier in Bivio. Von dort geht es richtig los, nämlich auf alten Säumerpfaden. Die sind richtig alt und richtig schön. Auf dem Septimerpass in den Süden wird man mit Herbert immer wieder Zeuge alter römischer Bauwerkskunst, so anders als die breiten grauen Asphaltstrassen ein paar Alpenzüge weiter westlich zwischen Göschenen und Airolo. Die alten Römer hatten indess nicht vor zu fliehen, sondern zu bleiben. Ganz oben auf dem Pass erkennt man heute noch die Überreste eines alten Feldlagers. Doch wir haben’s gut und lagern heute zum Glück bequemer in den modernen Bike-Hotels.
Ankunft im Bike-Hotel Palü
Am Ende des zweiten Tages über Säumerpfade und durchs Engadin steigen wir fast direkt vom Bike-Trail in ebendieses Bike-Hotelbett. Wenn man denn müde ist, denn der Trail in den Süden will nicht enden und er will nicht weniger schön werden. Aber halt, tatsächlich, man ist müde und der Platz unter den Sonnenschirmen vom Hotel Palü ist schliesslich zu einladend. Wer will macht Whirlpool weiter oben unter dem Dach. Wer unten auf der Wiese liegen bleibt, der riecht schon bald das brutzelnde Grillfleisch aus dem Restaurant. Und das ist ganz bestimmt besser als das kalte Sandwich aus der Autobahnraststätte in Airolo.
Der Trail endet auf der Piazza – oder vielleicht doch nicht
Am nächsten Morgen, nach einem sportlergerechten, ausgiebigen Frühstück wartet noch mehr Trailgenuss, es geht über den Bernina, da könnte man Auto, wenn man muss. Will der Mountainbiker auf seiner Fahrt in den Süden aber nicht. Man kann es sich allerdings leichter machen, mit einer Bahnfahrt bis zur Passhöhe. Der «graubündenPASS Bike» erlaubt an allen Tagen der Südflucht Huckepack der klimafreundlichen Art. So endet die Südflucht leicht und genüsslich mit einer Fahrt ins italienischsprachige Val Poschiavo, wo es lauter regionale, biologische Produkte gibt – und natürlich Gelati. Nun muss die Reise hier noch nicht ganz zu Ende sein, denn es lohnt sich die Bahnfahrt zurück nach Chur zu unterbrechen, die Bike-Abfahrt nordwärts runter vom Berninapass ist genauso lohnenswert. So vergessen wir leicht alle Staus vor dem Gotthard Südportal in unserem früheren Biker-Leben. Bei der Rückfahrt führt der Trail übrigens wieder am Hotel Palü vorbei, da wo wir so gut geschlafen haben. Wir würden gerne nochmals anhalten, müssen aber nicht, denn das Gepäck wurde – wie auf allen Etappen der Südflucht – bequem transportiert und kann am Abend zurück in Chur am Bahnhof abgeholt werden.
Auf Wiedersehen im Bike-Hotel Palü
Ein Wiedersehen mit dem Bike-Hotel Palü erwägt man trotzdem gerne. Es hätte doch noch einiges mehr an Trails rundherum. Im Hotel Palü würde man dann noch ein paar Tage länger die Beine strecken, abends, nach den Trails. Es hat eben alles was ein graubündenBIKE-Hotel braucht. Ein abschliessbarer, geräumiger Bike-Keller, der Bike-Waschplatz, moderne, bequeme Betten in schönen Arvenholz-Zimmern. Das Hotel Palü ist eines der Bündner Bike-Hotels mit jahrelanger Erfahrung mit Bike-Gästen. Und der Chef selber ist, wie es sich gehört, natürlich ein Mountainbiker, der einem auch mal nach der Tour im Bike-Trikot hinter der Bar persönlich ein Bier zapft – egal ob Churer Stadtbier oder ein anderes Bündner Bier, das es zuvor in der Alpenhauptstadt gab, oben im Norden, beim Start der Südflucht auf dem Bike.
Erfolgsfaktoren eines Mountainbike-Hotels: Der Bericht zum Hotel Palü und seinen Mitarbeitenden