Tag 1: Julierpass bis Es-cha-Hütte
Ausgangsort der «Graubünden Haute Route» ist La Veduta gleich unterhalb des Julierpasses. Wer bereits am Vorabend anreist: Im Ospizio La Veduta kann man auch übernachten (und vorzüglich essen). Der Start ist happig: Nach einer kurzen Querpassage steigt man das Val d'Agnel hoch. Das Bike in der Regel schiebend oder tragend. Vor einer eindrücklichen Felskulisse steigt man auf bis zur Fuorcla d'Agnel und verpasst dabei nur haarscharf die 3000er-Höhenmarke. Die anstehende Abfahrt ins Val Bever ist anspruchsvoll, im oberen Teil mit kurzen Schiebepassagen durchsetzt, wird mit zunehmender Distanz flüssiger. Man passiert die Jenatsch-Hütte und erreicht schliesslich die Alp Suvretta. Ein kurzes Stück Schotterstrasse ist angesagt, bis der nächste Aufstieg beginnt. Auf dem steilen Abschnitt hoch zum Crap Alv muss das Bike vollständig getragen werden, und auch auf der dahinterliegenden Abfahrt zur Albula-Passstrasse ist nicht alles fahrbar. Insgesamt aber eine lohnende und eindrückliche Passage, um nach dem Albulapass in den dritten Abschnitt des Tages zu steuern: Der Aufstieg und die Traverse zur Es-cha-Hütte sind komplett fahrbar, wenn auch unmittelbar vor der Hütte etwas verblockt. Das Bier und das Abendessen in der Hütte hat man sich aber diskussionslos verdient.
Tagesdaten: 33 km; 1820 hm; 1465 tm
Tag 2: Es-cha-Hütte bis Grialetschhütte
Der zweite Tag ist ein Déjà-Vu: Wieder liegt von Beginn weg das Bike auf den Schultern, dieses mal hoch zur Fuorcla Pischa. Hier beginnt die Abfahrt nach Chants mit einem Fussmarsch, aber nur während ein paar Metern. Dann wird der Weg fahrbar und verwandelt sich bald mal in einen Supertrail mitten durch die faszinierende Landschaft zwischen Piz Üertsch und Piz Kesch. Auf diese Weise erreicht man später das (steile) Strässchen, auf dem man hoch zur Keschhütte aufsteigt. Hier empfiehlt sich eine Stärkung, denn noch steht der Übergang zur Grialetschhütte an. Dabei folgt man dem Weg hoch über dem Val Funtauna, ein anspruchsvoller Abschnitt, der mit der Abfahrt im Talboden und dem anschliessenden Aufstieg zum Scalettapass umgangen werden kann. Auf der Originalroute ist der Scalettapass schliesslich aber schnell gemeistert und die gut ausgebaute Abfahrt ins Dischmatal erreicht. Noch ist der Tag nicht zu Ende: Der Aufstieg hoch zur Hütte ist die nächste Tragepassage der Tour, die aber mit dem idyllischen Abschnitt entlang dem Furggasee belohnt wird.
Tagesdaten: 27 km; 1545 hm; 1600 tm
Tag 3: Grialetschhütte bis Klosters
Mit dem dritten Tag steht die Finalissima der «Haute Route Graubünden» an. Sie ist denn auch die kürzeste Etappe der Dreitagestour und beginnt mit dem Trail von der Grialetschhütte zur Flüelapass-Strasse. Hier kommt es zum Novum: Der erste asphaltierte Aufstieg der Tour! Dieser führt über ein kurzes Stück auf der Passtrasse bis zum Hospiz, um auf der gegenüberliegenden Seite auf dem legendären Flüela-Trail zum Wägerhaus abzufahren. Nun wirds nochmals zapfig mit dem Aufstieg zur Winterlücke. Der Weg ist gut ausgebaut aber berghoch faktisch nicht fahrbar. Wieder einmal ist Tragen angesagt. Dafür gibts eine fulminante Abfahrt zu den Jöriseen, sehr anspruchsvoll und steinig, aber landschaftlich ausserordentlich. Dann gehts hinab zum Vereinhaus, anfänglich steil, anspruchsvoll aber fahrbar, dann wird der Pfad immer flüssiger. Durchs Vereinatal muss ein Stück auf der Schotterstrasse hinabgefahren werden (der ausgewiesene Trail ist kaum fahrbar), bis bei der Stutzegg linkerhand der Schluss-Trail abbiegt. Diesem folgt man hinab ans Ufer der Landquart und folgt dieser bis ins Ortszentrum von Klosters.
Tagesdaten: 32 km; 800 hm; 2140 tm