Downhill zu Fuss: Auf Liniensuche mit den Schweizer Abfahrern | Ride MTB

Downhill zu Fuss: Auf Liniensuche mit den Schweizer Abfahrern

Wenn sich die Teilnehmer des Downhill-Wettbewerbs ohne Bike auf den Berg begeben, dann ist Zeit für den Track Walk. Er ist das Training vor dem Training. Hier fallen bereits die wichtigsten Entscheidungen, welche Linien im Training und danach im Rennen gefahren werden. Ride begab sich mit der Schweizer Nationalmannschaft auf die Linienspäh.

Ist eine Downhill-Strecke wie in Lenzerheide aus den vorangehenden Weltcup-Rennen bekannt, wird sie trotzdem vor dem Training abgelaufen. Der Grund: Selbst wenn die Streckenführung gleich bleibt, gibt es immer Veränderungen. Auf der Weltmeisterschaftsstrecke sind einige Schlüsselpassagen gegenüber den Weltcup-Rennen im Vorjahr leicht anders gesteckt plus ist ein Waldabschnitt neu dazugekommen.
 
Dass die Strecke abgelaufen wird, hat aber auch den Grund, dass man mehr Zeit hat, die richtige Linie zu finden. Doch wird an dieser festgehalten? «Ja, in der Regel schon. Manchmal muss man leicht ausweichen. Zum Beispiel wenn sich im Training eine Linie schneller erweist als die Studierte. Doch generell können die Athleten genau abschätzen, welche Linie für sie am schnellsten ist und diese auch halten können», erklärt der Schweizer Downhill-Nationaltrainer Lars Peyer.
 
Es ist offensichtlich: Im offenen Gelände wird nicht viel Zeit verloren. Es wird kurz die schnellste Linie diskutiert und weiter geht’s. Ganz anders in den Schlüsselpassagen, wo sich die Fahrer beim Track Walk ballen und die möglichen Linien viel genauer studiert werden. Zum Beispiel im Waldabschnitt zur Mitas-Wall, den der Elite-Fahrer Felix Klee erklärt:
«Beim Weltcup im vergangenen Jahr war die rechte Linie in Fahrtrichtung geschlossen. Jetzt wo diese offen ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass diese schneller ist als die ruhigere Variante aussenrum.»
 
Hört man dem Diskussionen zu, wird klar: Auch wenn Downhill von aussen einer wilden Fahrt gleicht, hier geht es um Präzision. Dies bestätigt auch Basil Weber: «Beim Track Walk schauen wir genau, zum Beispiel wo im Gelände wir abspringen können und wo genau der Landepunkt liegt. Im eigentlichen Training hat man zwar noch Möglichkeiten, Passagen ein paar mal zu versuchen, doch an gewissen Passagen und Sprüngen gibt es kein Versuchen – das muss auf Anhieb genau passen.»
 
Mit dieser Ansicht wird es bei den Downhill-Weltmeisterschaften zusätzlich spannend zu sehen, für welche Linien sich die Fahrer entschieden haben. Einige Überraschungslinien dürfte es dennoch zu sehen geben. Ob diese zum Erfolg oder ins Aus führen – seht es selbst um 09.30 Uhr wenn die Juniorinnen den letzten Renntag eröffnen.
 


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